Nach Hygge und Lagom kommt Còsagach. Die schottische Antwort auf die skandinavischen Wohntrends hat nicht lange auf sich warten lassen. Wir klären auf, woher der Trend kommt, was ihn auszeichnet und so unglaublich besonders macht. Còsagach, die schottische Version von Gemütlichkeit und Wärme.
Còsagach – Die schottische Antwort auf das dänische Hygge.
Nachdem Dänemark uns mit Hygge und Schweden mit Lagom gezeigt haben, was gemütliches Wohnen tatsächlich bedeutet, zieht nun ein Land nach, welches stolz behauptet: “Es geht noch gemütlicher!”. Schottland, das nördlichste der Länder des British Empire, mischt sich ein und macht “Còsagach” zum Wohn- und Lifestyletrend des Jahres 2018. Überzeugend souverän kommt Còsagach daher und weiß mit seinem natürlichen und urschottischem Look zu überzeugen.
Aber Còsagach, ist genau wie Hygge weitaus mehr als bloß ein reiner Wohntrend. Còsagach ist ein Lebensgefühl. Oder genauer gesagt, Còsagach ist das schottische Lebensgefühl. Von den High Lands bis zur Küste, Còsagach wohnt man nicht nur, Còsagach lebt man. Denn auch hier geht es darum, sich einen Rückzugsort des Wohlseins zu schaffen und sich eine regelmäßige Auszeit vom stressigen Alltag zu gönnen. Wer Còsagach lebt, lebt achtsam und bewusst. Das schottische Prinzip verlangsamt die sonst so hektische Welt und besinnt sich auf das, was im Leben wirklich wichtig ist.
Schotten wissen einfach, worauf es ankommt und was Gemütlichkeit und Geborgenheit wirklich bedeutet. Jeder, der das nordische Land mit seinen malerisch schönen Küsten bereits bereist hat, weiß, dass spätestens, wenn der Herbst und Winter über das Land kommen, es nichts Schöneres gibt, als sich in eine warme Wolldecke zu hüllen und den Abend gemeinsam mit seinem besten Freund vor dem Kamin gemütlich zu machen. Dazu selbstverständlich ein gutes Glas Whiskey. Vollkommen schottisch eben. Irgendwie müssen sich die Schotten ja Ihre Heiterkeit bewahren, lässt das Wetter doch meist eher zu wünschen übrig. In Schottland ist es entweder bewölkt oder es regnet. Wenn man gegen diesen unglücklichen Umstand nicht mit einer guten Portion Optimismus, Humor und Geselligkeit entgegen wirkt, kann man schon mal schlechte Laune bekommen. Aber nicht mit den Schotten! Ein Schotte weiß genau, wie er sich auch einen noch so verregneten Tag versüßt.
Kalt und ungemütlich gibt es in diesem Land nicht. Hier gibt es nur falsch angezogen. Sollte es auch aus Eimern gießen und der Wind eisern ins Gesicht peitschen, irgendwo in den Highlands hört man ganz sicher einen Schotten rufen: “Let’s bag a Munro!»”, auf Deutsch: “Lasst uns einen Hügel besteigen!”. Denn Schotten lieben Ihr Land und dessen authentische Natur. Oft kehren Sie nach Stunden und über beide Ohren strahlend und mit vor Wind und Freude glühenden roten Wangen von Ihrer Wanderung zurück und wärmen sich zuhause, oder in einem der vielen urigen Pups wieder auf.
Wer hat Còsagach erfunden? – Über die clevere Idee einer schottischen Tourismusagentur.
In seinen Anfängen war Còsagach eine kreative PR-Strategie der schottischen Tourismusagentur. Inspiriert von Hygge und Lagom wollte auch Schottland für seine landestypische Lebensweise werben und so kreierten sie das Modewort “Còsagach”, ausgesprochen Kosgoch, welches so viel bedeutet wie “Wärme, Gemütlichkeit oder Geborgenheit”. Im Grunde ist also selbst die komische Ursprungsgeschichte von Còsagach typisch schottisch. Wer einmal mit einem Schotten zusammen gesessen hat, der weiß über die offene und vor allem humorvolle Art dieses Völkchens bereits bestens Bescheid. In Schottland nimmt man die Dinge eben mit Humor. Aus dem ursprünglichen PR-Hit hat sich ein wahrer Hype geformt. Còsagach war also bereits lange überfällig. Besonders ein so schönes Land wie Schottland verdient einfach einen Begriff für seine besonderen Eigenheiten. Kaum ein anderes europäisches Land hat so herrliche Landschaften, nostalgische Burgen, verlassene und geschichtsträchtige Ruinen und kilometerlange, charismatische Küstenstriche zu bieten wie Schottland.
Wie sieht der Còsagach Trend aus? – Schottische Lebensfreude als Einrichtungsstil.
Der Look des Còsagach Trend ist genauso ehrlich wie die Schotten selbst. Offen, klar, authentisch und auch ein bisschen kantig. Und da wir uns in der Natur erden, wird auch im Còsagach Trend auf natürliche Materialien zurückgegriffen. Wer den Còsagach Trend in seine eigenen vier Wände holen will, der kommt an Massivholz und Leder nicht vorbei. Diese beiden Materialien bilden einfach die perfekte Symbiose aus natürlicher Gemütlichkeit und Authentizität. Das Gefühl und der intensive Geruch von massiven Hölzern entführt uns direkt in die schottische Natur und begleitet uns auf einer wohligen Traumreise. Auf dem charismatischen Ledersofa machen wir es uns mit Kissen, Woll- oder Felldecken und Kerzen so richtig bequem, während vor uns im Kamin das Feuer prasselt und wir dem stürmischen Wetter hinter den Mauern unserer Festung der Gemütlichkeit lauschen.
Im Gegensatz zu Lagom ist Còsagach nicht für den Minimalismus zu begeistern. Das wäre einfach nicht schottisch genug, denn der Schotte lebt in vollen Zügen. Der Còsagach Look hat daher durchaus einfach mehr zu bieten. Auch die typischen Grau- und Cremetöne dominieren nicht die schottische Version vom gemütlichen Leben. Hier darf man ruhig mal etwas Farbe bekennen. Besonders warme Farben erhalten im Còsagach Trend Einzug in unsere Wohnungen.
Còsagach ist also wesentlich rustikaler als seine skandinavischen Counterparts. Kommoden und Sideboards aus dunklem Holz, Esszimmerstühle mit Ledermantel, mahagonifarbene Wände, die dem gesamten Raum eine unnachahmliche Wärme verleihen.
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